Wiley Club

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Wo bis 1991 noch schweres Geschütz der amerikanischen Wiley- und Nelson-Kasernen stationiert war, hat sich in den letzten Jahren eine vielfältige Subkultur breitgemacht. Dazu zählt natürlich auch der Wiley Club, einstiger Treffpunkt der „enlisted man“ und Offiziere. Wer hier zu Zeiten der Amerikaner einen Drink genießen wollte, musste es erst einmal bis dorthin schaffen. Meterhoher Stacheldraht und patroullierende US Soldaten schützten das Gebiet vor Eindringlingen.

Wer es allerdings geschafft hat, die Wachposten hinter sich zu lassen konnte im Wiley Club bis in die frühen Morgenstunden feiern, wo es auch mal handfest zur Sache ging. Wer es wagte die unsichtbare Demarkationslinie, die „Weiße“ und „Schwarze“ voneinander trennte, zu überschreiten sorgte für Ärger der meist mit blutigen Blessuren endete. Ansonsten schwangen die Soldaten ihr Tanzbein zu Jazzrhythmen auf der Tanzfläche, die sich bis auf einige Schönheitsreparaturen im unveränderten Zustand befindet. Ohne elektronische Verstärker war es möglich eine hervorragende Klangqualität zu erreichen. Grund hierfür: Vor den Scheiben hingen schwere dunkle Vorhänge und Wände sowie Boden waren mit rotem Samt und Plüsch ausgekleidet. Nicht nur die ständig wechselnden Livebands sorgten für die richtige Stimmung, sondern auch Alkohol, der in rauen Mengen floss. Bis zum genüsslichen Nippen am Whiskey Sour verging oftmals mehr als eine halbe Stunde. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Theke nur einem Drittel der heutigen entsprach, die stolze 18 Meter misst.

Heute kann der Wiley Club als Erlebnisgastronomie bezeichnet werden, egal ob festliche Veranstaltungen, Parties oder abendliches Dinieren – Jeder kommt auf seine Kosten.