Beschreibung

Die Buschtrommeln vermelden in unregelmäßigen Abständen, dass die Artenvielfalt auf Mutter Erde bedroht ist. Doch auch die Menschheit bzw. deren Kultur neigt seit eh und je zu Integration, Monotonie, Vereinheitlichung. Ein Glück, dass sich drei Herren aus den Auen des New Weird Bavaria unisono gegen das Voranschreiten von Gleichförmigkeit zu wehren wissen: Aloa Input ist so gesehen nicht nur Bandname, sondern auch -motto von Cico Beck, Marcus Grassl und Florian Kreier. Denn Input, das hört man sofort, können sie gar nicht genug bekommen. Noch wichtiger vielleicht: Ihre kollektiven Filter, denn die braucht man dann, sind dermaßen stilsicher, dass sich ihr gerade veröffentlichtes Debut „Anysome“ wie eine gut organisierte Reise über die globale musikalische Landkarte anhört. Schon aufgrund der großen Zahl an recht offensichtlichen Input-Gebern wie Animal Collective, Eno, Beck, Beatles, Morricone, Why?, Can oder The Notwist, sprechen sie selbst auch von exotischen Exkursen, der Lust am Experiment, dem Hang zur Hook, zu überschwänglichhypnotischen Choreinlagen und elektronischen Horizonten, gerne gebettet auf einer Basslaufminiatur. Jede Vorliebe darf sofort wieder hinterfragt, ja verworfen werden. Immer schön vorwärts preschend, schweifen Aloa Input aus in alle Richtungen, niemals ab, und schaffen vor allem eines: Die wilde, ungezügelte, vielfältige Natur, überzogen mit Reverb, wirkt bei ihnen kein bisschen lebensfeindlich, sondern einfach nur überwältigend. Mal gedrosselter World-Pop auf der Suche nach Transzendenz, mal Müllverbrennung in Afrika, wo der Busch (und das Kraut-Erbe) brennt, immer wieder diese Euphorie-Chöre mit melancholischer Falltür, immer wieder die Einsicht, dass man zwar nicht jünger wird, aber der Fluss der Zeit, alle vier Minuten anders, ja noch so einiges zu bieten haben kann. Dann Ankommen und Auspacken, und wir wissen: „Anysome“ ist überall.

Veranstaltungsort

Jazzkeller Sauschdall

Prittwitzstraße 10
89075 Ulm

Lageplan

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