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Biografie
Philip Kindred Dick und seine Zwillingsschwester, Charlotte Jane Dick, wurden am 16. Dezember 1928 geboren, sechs Wochen vor dem errechneten Termin. Ihre Mutter Dorothy Dick (geborene Kindred) erfuhr, wie damals üblich, erst mit der Geburt, dass sie Zwillinge erwartete. Aufgrund mangelnder Erfahrung der Mutter und schlechter ärztlicher Versorgung waren die Babys unterernährt und das Mädchen starb fünf Wochen nach der Geburt am 26. Januar 1929. Dicks Vater, Joseph Edgar Dick, war zu dieser Zeit Ermittler im Landwirtschaftsministerium in Chicago.
Zeit seines Lebens hatte Philip ein problematisches Verhältnis zu seinen bürgerlichen Eltern, die beide für die Regierung arbeiteten. Die Familie zog in die Bay Area nach San Francisco. Als Dick fünf war, ging sein Vater nach Reno, Nevada, und die Eltern wurden geschieden. Die Mutter nahm eine Stelle in Washington D.C. an und zog mit ihrem Sohn dorthin. Von 1936 bis 1938 besuchte Dick die John Eaton Elementary School. Ein Lehrer bemerkte, er zeige Interesse und die Fähigkeit zum Geschichtenerzählen. Ab Juni 1938 lebten er und seine Mutter wieder in Kalifornien.
Bereits als Teenager schrieb Dick seine ersten Gedichte und Kurzgeschichten. Aufgrund seiner traumatischen Jugendzeit war er vorübergehend in psychologischer Betreuung. Dick wechselte zur Berkeley High School. Er und Ursula K. Le Guin waren Mitglieder der gleichen High-School-Abschluss-Klasse (1947), jedoch ohne einander zu kennen. Nach dem Abschluss besuchte er kurz die University of California. 1948 heiratete er Jeanette Marlin, die Ehe hielt nur sechs Monate.
Bis 1952 arbeitete er in einem Plattenladen und als Radiomoderator für klassische Musik. Er verkaufte seine erste Kurzgeschichte und begann mit der Arbeit an einem Roman. Von 1950 bis 1959 war er mit Kleo Apostolides verheiratet. Dick wurde wegen Querulantentums exmatrikuliert. 1955 bekam das Paar Besuch vom FBI, wahrscheinlich resultierend aus Kleos linken Aktivitäten. Dem Paar wurde angeboten, in Mexiko als Informanten zu arbeiten, was beide ablehnten.
Dick war ein besessener Leser, er las Werke über Religion, Philosophie (besonders Metaphysik) und Gnostizismus, Ideen und Grundmotive, die in vielen seiner Geschichten einflossen. Für kurze Zeit studierte er Germanistik; in seinen Romanen tauchten immer wieder deutsche Redewendungen auf. Seine finanzielle Situation war und blieb schlecht, worauf Dick seine Produktion erhöhte.
Aus der Ehe mit Anne Williams Rubinstein (1959 bis 1964) ging die Tochter Laura hervor. Seine Mainstream-Romane der 1950er und frühen 1960er Jahre konnte er nicht veröffentlichen; er wurde auf sein Genre festgelegt, als die Scott Meredith Literary Agency all seine Entwürfe zurückgab. Lediglich eine seiner Arbeiten, Confessions of a Crap Artist von 1959, wurde 1975 zu seinen Lebzeiten veröffentlicht. Er begann sich für bewusstseinsverändernde Drogen zu interessieren, machte Versuche mit Amphetaminen und LSD. Unter Zuhilfenahme der Aufputschmittel schrieb er bis zu sechzig Seiten am Tag. Viele Erfahrungen dieser Zeit flossen später in den Roman A Scanner Darkly ein (zeitweise war Dicks Haus ein Treffpunkt für Drogenabhängige und Kriminelle gewesen).
1966 heiratete er Nancy Hackett, die Tochter Isolde (Isa) wurde 1967 geboren, die Ehe 1972 geschieden. Dick spendete seine Manuskripte an die Sammlung der California State University. 1973 heiratete Dick mit Leslie Busby seine fünfte Ehefrau, im gleichen Jahr wurde der gemeinsame Sohn Christopher geboren. In Vancouver beging er einen Selbstmordversuch und begab sich anschließend in Behandlung in einem Drogen-Rehabilitationszentrum.
Im Oktober 1972 schrieb Dick Briefe an das FBI und das Bezirksbüro des Sheriffs von Marin. In diesen Briefen behauptete Dick, er sei von einem Vertreter einer geheimen „offensichtlich anti-amerikanischen“ Organisation angesprochen worden, für die er verschlüsselte Botschaften in seinen Büchern unterbringen sollte, was er abgelehnt habe. Im Anschluss beschuldigte Dick den Schriftsteller Thomas M. Disch, in seinem Roman Camp Concentration aus dem Jahr 1968 solche Geheiminformationen verschlüsselt zu haben.
Im Februar und März 1974 hatte Dick eine Reihe von Visionen, nachdem er sich von einer zahnärztlichen Behandlung mit Natriumpentothal erholt hatte. Den Rest seines Lebens versuchte er herauszufinden, ob diese Erlebnisse psychotischen oder göttlichen Ursprungs gewesen waren. Er beschrieb seine Visionen als Laserstrahlen und geometrische Muster, durchsetzt mit kurzen Bildern von Jesus und dem antiken Rom. Er machte sich auf die Suche nach rationalen und religiösen Erklärungen für seine Erfahrungen. Seine Studien mündeten in der Niederschrift der Bücher VALIS, Die göttliche Invasion und Die Wiedergeburt des Timothy Archer (VALIS-Trilogie).
Dick entwickelte eine Paranoia gegenüber FBI und KGB und machte diese für einen Einbruch in sein Haus verantwortlich, bei dem Dokumente gestohlen wurden.
United Artists kaufte die Filmrechte an Dicks Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen?, der von Ridley Scott als Blade Runner verfilmt wurde. Kurz vor seinem Tod wurde Dick in die Entstehung dieses Films eingebunden, erlebte seine Uraufführung im Oktober aber nicht mehr.
Philip K. Dick starb am 2. März 1982 in Santa Ana, Kalifornien, an einem Herzanfall. Fünf Tage zuvor hatte er einen Schlaganfall erlitten, am Todestag wurden die lebenserhaltenden medizinischen Geräte abgeschaltet. So hat er den großen Erfolg des Filmes Blade Runner, der im gleichen Jahr in die Kinos kam, nicht mehr erlebt.
Seine Asche wurde nach Fort Morgan in Colorado gebracht, um dort im Grab seiner Zwillingsschwester beigesetzt zu werden.
Ihm zu Ehren wurde 1982 der Philip K. Dick Award ins Leben gerufen.
(Quelle: Wikipedia)