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Tatis Schützenfest

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Land: Frankreich  Jahr: 1949

freigegeben ab : 6 Jahre

Regie: Jacques Tati

Drehbuch: Jacques Tati

Beschreibung

In „Tatis Schützenfest” feiert Tati, der den Briefträger François spielt, die französische dörfliche Gemeinschaft – mit kritischer Sympathie, mit Leidenschaft, Liebe, aber ohne in idyllische Fahrwasser zu geraten. Schon hier zeigt sich Tatis Distanz zur Stadt, zu modernen Technologien, zu festgefügten Ordnungen, zu vermeintlich planbaren Abläufen.

Die Einwohner von Saint Sévère erwarten zum alljährlichen Schützenfest u.a. auch eine Schaustellertruppe mit Attraktionen aller Art. Alle sind in Hektik, nur die weise, alte bucklige Frau mit ihrer Ziege an der Leine bleibt gelassen und beobachtet, erzählt von diesem und von jener. Sie kennt hier jeden. Wir treffen auf den griesgrämigen Wirt der Dorfkneipe, einen schielenden Einwohner, vornehme Leute, und natürlich auf François, den schlaksigen Briefträger mit den viel zu kurzen Hosen, einem Schnauzer und den unter seiner Postbotenkappe hervor blinzelnden bauernschlauen Augen. Viele Szenen dieses Films haben Slapstick-Charakter, etwa wenn mit Hilfe von François der Fahnenmast für das Schützenfest aufgestellt werden soll, wenn er später vor einem Bauern prahlt, er habe dafür gesorgt, dass der Mast zum Stehen gebracht wurde – und prompt in eine Grube fällt. Oder wenn er des nachts betrunken samt Fahrrad durch die Dunkelheit torkelt, einen Zaun mit seinem Drahtesel verwechselt und kopfüber in einer Hecke landet, wo ihn ausgerechnet die Biene wieder belästigt, die ihm auch tagsüber bei der Arbeit zu schaffen macht.

Während des Schützenfestes zeigen die Schausteller einen Film über moderne Methoden der Postzustellung in den Vereinigten Staaten: Briefträger werden dort von Flugzeugen durch die Lüfte gezogen, um schneller zu sein als andere. Was die Amerikaner können, könne die Franzosen schon lange, meint François – und fortan radelt er durch die Gegend wie ein wild gewordener Stier – schneller als die Radrennfahrer, die er locker hinter sich lässt –, klemmt einen Brief auch schon mal unter den Schwanz einer Kuh oder steckt ihn auf eine Mistgabel. Anfangs belächelt von seinen Mitbewohnern, geht denen François Hektik bald auf die Nerven.

Tati kehrt hier der Welt der Moderne den Rücken, ignoriert sie allerdings nicht, sondern sieht die Zeichen der Zeit durchaus. Irgendwann werden diese modernen Zeiten auch vor Saint Sévère keinen Halt machen. Ohne die dörfliche Idylle allzu sehr zu idealisieren, bleibt Tati / sein François doch lieber das, was er war. Er pfeift irgendwann auf die amerikanische Methode der Briefzustellung. (Quelle: Ulrich Behrens, filmzentrale.com)


Weitere Infos zum Film:

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Kategorien:

Europäischer Film »  Frankreich

Genre (Film) »  Komödie